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Ohne Umwege

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Ohne Umwege verlegt Möglichkeiten der Bildbetrachtung in den privaten Kontext. Das partizipative Projekt der beiden Kunststudierenden Alma Köhler und Klarissa Stadion verhandelt Aspekte des Kunstschaffens, der Rezeption und der Austellungspraxis neu auf der Suche nach gemeinsamen Schnittstellen, die zusammengebracht und verbunden werden können. 

Während sich die gesamte Welt physisch in Isolation begibt, verschieben sich mögliche Kommunikationswege in virtuelle Räume. Die Arbeit spiegelt die Suche nach aktuell möglichen Begegnungsräumen, sowohl virtuell als auch physisch wieder. Dabei ist Ohne Umwege die Fortsetzung der Ausstellung Ohne Umwege in der Box der Kunsthochschule Mainz. Die Box ist ein Schaufenster an einem Hauptverkehrspunkt mitten in der Stadt. An diesem bewegten Ort, wurden Passant*innen aufgefordert innezuhalten und vor der Ausstellung zu verweilen. In dem Konzept des Künstlerinnenduos wurde der öffentlichen Raum mitbestimmt und eine Auseinandersetzung mit unserer künstlerischen Arbeit mitten in der Stadt initiiert. 

Acht Künstler*innenbücher in einer Holzbox zusammengefasst werden per Post von Betrachter*in zu Betrachter*in weiterverschickt. Die Arbeit Ohne Umwege basiert auf dem Konzept, Austausch aus der Kunsthochschule Mainz in das private Umfeld der Rezipient*innen zu verlegen. Der/ die Rezipient*in partizipieren, sie schreiben sich selbst in das Kunstwerk ein, sie kuratieren ihre eigene Ausstellung. Von uns wird keine Leserichtungvorgegeben. Jede*r entscheidet selbst, an wen die Box als nächstes verschickt wird. Es sollen Diskurse angestoßen werden, die ohne institutionelle Rahmen aufleben und einen Beitrag dazu leisten, wer Kunst an welchen Orten unter welchen Bedingungen betrachtet und mitgestaltet.

 Dabei wird bewusst nicht nur auf virtuelle Möglichkeiten zurückgegriffen, wir sind der Überzeugung, dass die materiellen Eigenschaften der Arbeiten, sowie die private Räumlichkeit des Ausstellungsortes, die Rezeption durch die Betrachtenden erweitert. Rezipient*in und die Künstlerinnen sind an der Ausstellungspraxis beteiligt – die Produktion entstand durch die Kunstschaffenden, die Erweiterung, Um- und Mitgestaltung und vor allem die Rezeption obliegen dem/ der Betrachter*in.

Die Website zu dem Projekt zeigt, welche Wege unsere Box geht. Jede*r, dem ein Paket zugeschickt bekommt erhält den Auftrag, eine eigene Ausstellung zu formen und in die Box zu intervenieren. Alma Köhler und Klarissa Stadion dokumentieren die sich so kontinuierlich erweiternde Ausstellung und den Austausch aller Beteiligten. Es ist das Ziel der Arbeit einen Anstoß zu geben, hierarchische Bildbetrachtung zu überdenken, neue Ausstellungsformate zu entwickeln und in der künstlerischen Praxis aufleben zu lassen. 

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